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Die Komponisten und die Werke

Charles-Marie Widor (1844-1937) wurde in Lyon geboren. Sein Vater war Organist an der Kirche Saint-François-de-Sales in Lyon. Er schickte seinen Sohn neunzehnjährig zum Studium nach Brüssel. Jacques-Nicolas Lemmens war sein Lehrer. Im Jahre 1870 wurde er durch Vermittlung von Cavaillé-Coll als Organist an die Pariser Kirche Saint-Sulpice berufen; diese Organistenstelle hielt er bis 1933 inne. Im Jahre 1890 übernahm er als Nachfolger von César Franck die Orgelklasse am Konservatorium.

Widor bevorzugte die Gattung der mehrsätzigen Orgelsymphonie. Seine zehn Orgelsymphonien, die in den Jahren 1872 bis 1900 erschienen sind, wurden mehrfach überarbeitet und einzelne Sätze gestrichen bzw. ersetzt. Die 5. Symphonie wurde am 19. Oktober 1879 uraufgeführt.

Im Allegro vivace wird das vorwärts drängende, akkordisch gesetzte Thema einfallsreich variiert. Die erste Variation verflüssigt die akkordische Struktur der marschartigen Einleitung; das Thema wird in einem Triosatz von einer fliessenden Achtelbewegung begleitet. Die zweite Variation ist eine rhythmische Variation des Hauptthemas. Die dritte Variation präsentiert das Thema in synkopierten Staccatoakkorden, abwechselnd mit einem Pizzicatobass auf jeder Zählzeit. Dazwischen webt sich ein Perpetuum mobile von tremulierenden Sechzehnteln. Es folgt ein freies Intermezzo mit einem breiten Charakter, das einen prächtigen Kontrast bildet zu den bewegten Abschnitten, die es umrahmen. Der zweite Teil des Werkes ist ein gross angelegtes Scherzo, das seinen triumphalen Abschluss in einem akkordisch gesetzten dreifachen Forte findet.

Das liebenswerte Allegro cantabile ist ein dreiteiliger Satz in ABA’-Form. Eine Oboen-Kantilene, begleitet von Alberti-Bässen, alterniert mit einer Flöte, worauf sich beide zu einem Duett zusammenfinden.

Das Ostinato des eindrucksvollen Schlussatzes Toccata (Allegro) wird aus der zweiten Variation des ersten Satzes abgeleitet. Es ist wohl Widors bekannteste Orgelkomposition und hat heute einen ähnlichen Beliebtheitsgrad erreicht wie Bachs Toccata in d-moll – zu recht, denn sie ist ein echtes Virtuosenstück, dessen unwiderstehliche rhythmische Schwung den Hörer in seinen Bann zieht.

Alexandre Guilmant (1837-1911) stammte aus einer Organisten- und Orgelbauerfamilie. Wie Widor studierte auch er in Brüssel bei Lemmens. Er wurde 1871 Organist an der Kirche La Trinité in Paris und erhielt als Nachfolger von Charles-Marie Widor die Orgelprofessur am Konservatorium. Er verstand es als Interpret der Orgelkonzerte im Pariser Trodadéro-Palast die Orgel populär zu machen.

Seine acht Orgelsonaten entstanden zwischen 1874 und 1906. Stärker als die fast zur gleichen Zeit entstandenen Orgelsymphonien Widors folgen die Sätze in formaler und stilistischer Hinsicht klassischen Mustern. Die erste Orgelsonate bearbeitete Guilmant für Orgel und Orchester und bezeichnete sie als 1. Symphonie. Der Einleitungssatz Introduction et Allegro ist in Sonatenhauptsatzform angelegt. Nach einer kraftvollen Einleitung, die durch scharf punktierte Rhythmen leidenschaftliche Züge trägt, wird das Hauptthema als Pedalsolo vorgestellt und durch eine modulierende Wiederholung in den Oberstimmen beantwortet. Die Durchführung behandelt die Themen imitatorisch und in fragmentarischer Übereinanderschichtung. Im Reprisenteil erscheint das Hauptthema als Dialog zwischen Bass- und Oberstimme. Ein Finale, das das Hauptthema imitatorisch verarbeitet, führt zu einem brillanten Schluss.

Eine liebliche Melodieführung zwischen Oboe und Klarinette bestimmt das dreiteilige Pastorale, dem Guilmant einen Choralsatz als zweites Thema hinzufügt.

Das Final im neobarocken Toccatenstil stellt eine Perpetuum-mobile-Bewegung und ein Choralthema einander gegenüber, deutet eine Verbindung der beiden Elemente an und beschliesst das Werk mit bombastischen Fanfaren.

Das Instrument

Die Große Orgel in der Klosterkirche Engelberg ist die größte Kirchenorgel der Schweiz. Sie wurde vom Luzerner Orgelbauer Friedrich Goll (1839-1922) erbaut und besaß 50 Register, verteilt auf 3 Manuale und das Pedal. 1924-1926 wurde die Orgel erweitert auf 135 Register. 1992/93 wurde das Werk einer Gesamtrestaurierung durch die Firma Orgelbau Graf AG, Sursee, unterzogen. Der alte pneumatische und sehr störungsanfällige Spieltisch wurde durch einen neuen, elektronischen ersetzt. Die Disposition wurde durch zwei weitere Register ergänzt. Sie besitzt jetzt 137 klingende Register, verteilt auf 4 Manuale und das Pedal, und hat 9097 Pfeifen. Die Orgel kann zu den romantischen Werken französischer Richtung gezählt werden. Zusammen mit der hervorragenden Akustik des Kirchenraumes beeindruckt die Große Orgel die Zuhörer immer wieder durch den Reichtum ihrer Klangvielfalt und das mächtige Brausen des vollen Werkes. Dank der großen Auswahl an verschiedenen Stimmen kann man auf dieser Orgel Werke aus allen Stilepochen zum Klingen bringen. Besonders authentisch lassen sich jedoch die Meister der französischen Romantik zur Aufführung bringen.

Der Interpret

P. Patrick Ledergerber ist Benediktinermönch im Kloster Engelberg OW. Nach der Matura an der Stiftsschule Engelberg und dem Noviziat machte er die philosophischen Studien an der theologischen Fakultät des Klosters Einsie­deln und anschliessend das theologische Diplom an der Universität Freiburg im Breisgau.

Seine musikalische Ausbildung mit dem Hauptfach Orgel erhielt er bei Erwin Mattmann und schloss an der Musik­hochschule Luzern mit dem Lehr- und dem Konzertdiplom ab.

P. Patrick ist heute Stiftsorganist des Klosters Engelberg und arbeitet auch als Internatspräfekt und Lehrer an der Stiftsschule Engelberg. Er gibt Konzerte im In- und Aus­land. Seine musikalische Tätigkeit runden CD-Einspielun­gen sowie TV-Aufnahmen ab.

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Diese Aufnahme ist auch als CD erhältlich

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